Warum Epikur irrt, wenn er sagt, dass der Tod nicht gefürchtet werden muss

Die Idee, dass der Tod nichts ist was man fürchten müsste ist weit verbreitet. Schon Sokrates argumentierte in den Apologien, dass der Tod nichts Schlechtes sein könne, da ihn sein Daimonion, seine innere Stimme ihn nicht davor gewarnt habe und Platon selbst freute sich regelrecht auf das, was ihn nach dem Tod erwarten würde.

Tatsächlich ist es eine in den Religionen der Welt weit verbreitete Idee, dass das eigentliche, das echte Leben erst beginnt, wenn das irdische sein Ende gefunden hat.

Epikur jedoch hätte dies erst einmal nicht unterschrieben. Aus seiner Sicht galt der Tod als das am meisten Schrecken verursachende Übel und genau deswegen sah er es als seien Aufgabe ihm diesen Schrecken zu nehmen.

Dies tat er jedoch nicht, indem er den Menschen ein besseres Leben nach dem diesseitigen versprach, ganz im Gegenteil, er beschäftigte sich mit der Frage, wie der Tod zu bewerten sei, wenn er schlicht das Ende des Bewusstseins darstellen würde.

Seine Schlussfolgerung ist so klar wie plausibel: „Gewöhne dich an den grundlegenden Gedanken, dass der Tod für uns ein Nichts ist. Denn alles Gute und alles Schlimme beruht darauf, dass wir es empfinden. Verlust aber dieser Empfindungen ist der Tod. So ist also der Tod, das schauervollste Übel für uns ein Nichts; wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr. Er geht also weder die Lebenden noch die Gestorbenen an; für die einen ist er ja nicht vorhanden, die anderen aber sind für ihn nicht mehr vorhanden.“ Entsprechend sollten wir in unserem Leben möglichst wenig Zeit damit zubringen uns mit dem Tod zu beschäftigen.

Aber kann diese Betrachtungsweise tatsächlich Erfolg haben? Das häufigste Argument, welches gegen ihn vorgebracht wird ist, dass es nicht der Tod, sondern die Erwartung des Todes ist, welcher den Menschen Probleme bereitet. Nur weil wir im Tod das Bewusstsein des Lebens verlieren heißt das nicht, dass wir im Leben das Bewusstsein des Todes verlieren.

So meint der amerikanische Philosoph Warren Shibles, dass wir den Zustand des Todes wohl nicht fürchten können, da wir danach nicht bei Bewusstsein sein werden, aber das wir sicherlich fürchten können unser Bewusstsein zu verlieren (Shibles, Death: An Interdisciplinary Analysis, 1974, 38). Epikur würde allerdings wohl erwidern, dass dasjenige, was uns nicht zur Last fällt, wenn es zugegen ist, uns grundlos bedrückt, solange es noch aussteht. Und damit hat er natürlich recht. Wir freuen uns auf Dinge, die angenehme sind, fürchten Dinge, die uns Leid versprechen und entsprechend sollte die Erwartung des Neutralen neutral sein.

Vielleicht bezieht sich Shibles auch auf den Moment des Bewusstlos-werdens, der eventuell unangenehm sein könnte und so hat auch der Tod noch die ein oder anderen unangenehmen Nebenaspekt, wie zum Beispiel das Sterben, wobei hier Thomas Nagel mit der Feststellung einhakt: Es wird manchmal suggeriert, dass die Menschen nicht sosehr den Tod, wie den Prozess des Sterbens fürchten. Aber ich hätte nichts dagegen zu sterben, wenn ich danach nicht tot wäre.[1] Aber so oder so, über diese Momente redet Epikur nicht. Ihm geht es um den Zustand des tot seins und um nichts anderes.

Und tatsächlich würde ich mich den Gegenargumenten auch nicht anschließen wollen. Ich halte Epikurs Überlegungen für durchaus schlüssig und wenn Menschen in der Lage wären sein Argument wirklich zu verstehen könnte es tatsächlich dabei helfen die Furcht vor dem eigenen Ende zu mildern, aber hier ist eben auch die Krux, denn ich bezweifele stark, dass jemand in der Lage sein wird sich vorzustellen nicht zu sein.

Hierzu kann man sehr gut Descartes heranziehen, der beobachtete, dass selbst wenn ich daran zweifele das ich bin, es immer noch das zweifelnde Ich geben muss. So kommt er dann auch zu dem allseits bekannten Schluss, Ich denke also bin ich. Und obwohl viel Kritik an diesem Satz geübt wurde drückt er dennoch einen wichtigen Aspekt der Alltagspsychologie aus: Ich kann mich nicht wegvorstellen und ich glaube, dass hierin der eigentliche Grund liegt, warum Epikurs Argument nicht greift. Wir können seine Prämissen nicht wirklich akzeptieren, bzw. nur oberflächlich, etwa so, wie Mathematiker mit der Unendlichkeit, sogar verschiedener Ordnungen umgehen und diese „verstehen“ können, sich aber ebenso wenig einen unendlichen Raum vorstellen können wie jeder andere Mensch. Dies merkt man auch daran, wie wichtig es vielen Menschen ist etwas zu hinterlassen, bzw. an den Sorgen, die sich manch einer darüber macht, was seine Browser Geschichte über ihn aussagt, sollte er unvorhergesehen ein Ende finden. Dies wäre natürlich, nach Epikur völlig unnötig.

Aber ist dies wirklich ein so wichtiger Grund für die Furcht vor dem Tod? Nagel sagt nein, wenn er schreibt:

“ Es wird oft gesagt, dass diejenigen, die etwas gegen den Tod einzuwenden haben den Fehler gemacht haben sich vorzustellen wie es wohl wäre tot zu sein. Dabei wird unterstellt, dass das Versagen sich dies vorzustellen (aus dem banalen Grund, dass es nichts zum Vorstellen gibt) zu der Überzeugung führt, dass der Tod eine mysteriöse und daher furchterregende Aussicht darstellt. Aber diese Diagnose ist offensichtlich falsch, denn es ist genauso unmöglich sich vollständig bewusstlos vorzustellen […]. Dennoch sind Menschen, die den Tod fürchten zumeist nicht so furchterfüllt, wenn es um eine Ohnmacht geht (zumindest so lange keine signifikante Verkürzung ihres wachen Lebens damit verbunden ist).[2]

Auf den ersten Blick scheint Nagel ein valides Argument zu präsentieren: Die Vorstellung des tot-seins kann nicht so unangenehm sein, wenn die Vorstellung des Bewusstlos-seins doch auch nicht problematisch ist.

Vielleicht holen wir das ganze mal vom abstrakten ins konkrete und überprüfen Nagels Annahme. Stellen wir uns nun alle einmal vor wie es ist bewusstlos zu sein….

Fertig?

In der Regel gibt es für diesen Zustand zwei Bilder:

1)      Man sieht sich vor seinem inneren Auge selbst daliegen

2)      Man sieh schwarz

Tatsächlich also, konnten wir uns den Zustand des Nichtseins nicht vorstellen und das gilt natürlich sowohl für den Tod, als auch für das bewusstlos sein. Aber ich denke, dass dennoch ein Unterschied zwischen beiden besteht, denn wenn ich sie nun bitten würde sich vorzustellen wie es sich wohl anfühlen würde jetzt für 20 Minuten das Bewusstsein zu verlieren würden sie sich wahrscheinlich vorstellen das ihnen schwarz vor Augen wird…also der noch bewusste Teil des Bewusstlos-werdens und dann würden sie sich vorstellen in einer anderen Position, vielleicht an einem anderen Ort, auf einer Couch oder vielleicht sogar im Krankenhaus, wahrscheinlich noch leicht benommen, die Augen wieder zu öffnen.

Hier ist der Unterschied. Wir alle wissen wie es ist bewusstlos zu werden, man nennt es Schlaf, aber gleichzeitig, wenn wir darüber nachdenken ist das wiedererwachen direkt mitgedacht.

So handelt es sich lediglich um eine Pause, die wir nicht einmal mitbekommen, sich aber vorzustellen in dieser Pause zu verschwinden ist furchteinflößend und zwar gerade, weil wir es nicht können.

 

[1] Nagel 1979 p.10 [It is sometimes suggested that what we really mind is the process of dying. But I should not really object to dying were it not followed by death]

[2] Nagel 1979 pp.3-4 (“It is often said that those who object to death have made the mistake of trying to imagine what it is like to be dead. It is alleged that the failure to realize that this task is logically impossible (for the banal reason that there is nothing to imagine) leads to the conviction that death is mysterious and therefore a terrifying prospective state. But this diagnosis is evidently false, for it is just as impossible to imagine being totally unconscious as to imagine being dead […]. Yet people who are averse to death are not usually averse to unconsciousness (so long as it does not entail a substantial cut in the total duration of waking life)”.

Warum die aktive Sterbehilfe erlaubt sein sollte

Die Debatte um die aktive Sterbehilfe ist eine schwierige, da nicht nur die Ratio, sondern auch Emotionen und religiöse Überzeungen hierbei eine gewichtige Rolle spielen, ja spielen müssen.

Dennoch glaube ich, dass es gute Gründe gibt sich für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe auszusprechen (auch wenn der Deutsche Bundestag dies bisher nicht für nötig erachtet hat.)

Bevor wir jedoch in die Debatte einsteigen scheint es notwendig einige Begriffe auseinanderzuhalten. In Deutschland bis zu einem gewissen Grad erlaubt ist die assistierte Sterbehilfe. Das heißt, dass jemand die Mittel für den Suizid bereitstellt. Die Anwendung besagter Mittel muss jedoch von dem Patienten selbst durchgeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass die helfende Person bei der Tat nicht anwesend sein sollte, da sie sonst wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt werden kann. Außerdem darf dies in Deutschland nicht geschäftsmäßig durchgeführt werden. Darüber hinaus kann Ärzten für die Assistenz beim Suizid die Zulassung entzogen werden, wobei dies bisher noch nicht geschehen ist.

Davon abzugrenzen ist die aktive Sterbehilfe. Hier wird der Tötungsakt direkt von einem dritten durchgeführt. Dies ist in Deutschland verboten und wird, wenn die Willensbekundung des getöteten nicht nachvollziehbar ist, mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft. Wenn eine Willensbekundung vorliegt immerhin noch mit 6 Monaten bis 5 Jahren.

Doch warum möchte ich für das Recht auf aktive Sterbehilfe einsetzen? Nun, grundsätzlich bin ich für eine möglichst große Kontrolle über das eigene Leben und gerade in der heutigen Zeit wird ein großer Anteil von uns früher oder später in eine Situation kommen in der diese Selbstbestimmtheit bedroht ist. Menschen werden älter, als noch vor einem Jahrhundert, aber in der Regel nicht bei voller Gesundheit und so ist das Schreckensszenario sein Leben vollgestopft mit Schläuchen in einem Krankenhaus zu beenden eines, welches für viele von uns Realität werden könnte.

80% aller Deutschen wollen zu Hause sterben und 80% aller Deutschen sterben im Krankenhaus und ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber ich kenne viele Menschen, denen es sehr wichtig ist sich die Option offen zu halten selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden um sich dieses Schicksal zu ersparen, um ihre Selbstständigkeit bis zu Letzt zu behalten, oder im Falle einer neurologisch-degenerativen Krankheit ihre Persönlichkeit, ihre Angehörigen und vielleicht ihr Andenken zu beschützen.

Aber reicht nicht die gesetzliche Reglung die wir in Deutschland haben, ist der assistierte Suizid nicht ein hinreichendes Mittel um solchen Menschen einen Ausweg zu ermöglichen? Sollte ich nicht höchstens dafür argumentieren, dass Ärzte bessere Ausgangsbedingungen für die Assistenz erhalten?

Nun, als Befürworter der aktiven Sterbehilfe bin ich natürlich auch ein Befürworter des Konzepts des assistierten Suizids und bevor ich antworte möchte ich mich kurz mit dem, im US-Amerikanischen Bundesstaat Oregon 1997 verabschiedeten „Death with Dignity“ Act beschäftigen, der, im Fall von unheilbaren Krankheiten den ärztlich assistieren Suizid erlaubt. Besonders interessant wird dies durch die lange Dauer, die er schon besteht und recht präzise Statistiken und Studien, die ihn begleiten.

In den ersten 18 Jahren nahmen sich 991 Menschen das Leben, wobei das mittlere Alter bei 73 Jahren lag.

Eine dieser 991 Menschen war Brittany Maynard, die mit 29. Jahren an einem Gehirntumor litt und in ihren letzten Monaten als Aktivistin für die Sterbehilfe eintrat. Dabei stand auch bei ihr die Idee des selbstbestimmten Lebens im Vordergrund. “I am not suicidal,” schrieb sie in einem Blopost für CNN. “I do not want to die. But I am dying. And I want to die on my own terms.”

Doch nicht nur das Streben nach Selbstbestimmtheit kommt hier zum Ausdruck, sondern auch eine grundlegende Sorge in Bezug auf die Sterbehilfe.  „I am not suicidal“, aber was wäre wenn? Sollte ein Mensch, der eine schlimme Trennung hinter sich hat oder aus anderen Gründen eine depressive Episode durchläuft mit einem einfachen Telefonat und einer Terminvereinbarung sein Leben beenden können? In Deutschland nehmen sich aktuell im Jahr ca. 10000 Menschen das Leben. Die Anzahl der Versuche ist verständlicherweise schwer einzuschätzen, jedoch gehen selbst die niedrigsten Schätzungen von einem 100000 Versuchen aus, wobei hier besonders Jugendliche betroffen sind. Wenn es sich dabei tatsächlich um gescheiterte Versuche handelt und nicht um Hilferufe, wollen wir verantworten, dass diese jungen Menschen sich an Ärzte wenden können, die sicherlich nicht die gleichen Fehler begehen? (Das durchschnittliche Suizidopfer in Deutschland hatte 2014 ein Alter von 57,1 Jahren).

Natürlich nicht, aber niemand sagt, dass leichtfertig mit dem Suizidstreben von Menschen umgegangen werden sollte. In manchen Ländern, in denen die Sterbehilfe erlaubt ist muss eine unheilbare Krankheit vorliegen, in anderen braucht es zumindest die Bestätigung zweier Ärzte, die den Todeswillen des Patienten eindeutig feststellen und bescheinigen, dass der Zustand des Patienten aussichtslos und sein Leiden unerträglich ist.

Auch hierzu gibt es in Oregon Zahlen. Wie bereits gesagt haben sich in den ersten 18 Jahren 991 Menschen das Leben genommen, aber 5 von 6 Menschen, die die Tabletten angefragt haben, haben sie nicht erhalten.

Wenn dies richtig gehandhabt wird, und das heißt für mich, dass psychologische Betreuung erfolgen muss, gehe ich sogar davon aus, dass es einen positiven Effekt auf die Suizidstatistiken haben wird, denn wenn ein Mensch suizidal ist und im Zuge seiner Beratung für die Sterbehilfe die nötige Hilfe bekommt um wieder ins Leben zurückzufinden, könnte dies Leben retten. Außerdem mag alleine die Option eine beruhigende Wirkung auf die Patienten haben, denn wer sich sicher ist im Zweifelsfall Hilfe zu erhalten muss nicht selber handeln und so ist es vielleicht auch interessant zu vermerken, dass in Oregon 554 Menschen die Tabletten erhielten, sie aber nie einnahmen.

Wie bereits gesagt, es geht um Kontrolle über das eigene Leben und diese kann bereits durch eine Option gestärkt werden. Hierzu sagte Brittany Maynard:  „Knowing that I can leave this life with dignity allows me to focus on living. It has provided me enourmeous peace of mind.”

Jeder soll sein Leben bis zum letzten Moment auskosten dürfen, wenn er es selbst noch als Lebenswert empfindet und hier kommen wir auch zu dem Grund, warum ich die aktive Sterbehilfe erlauben möchte und nicht nur den assistierten Suizid. Wenn ich fürchten muss die Fähigkeit zu verlieren mein Leben zu beenden, vielleicht da ich meine Arme nicht mehr richtig bewegen oder nicht mehr richtig Schlucken kann (gar kein seltenes Problem) muss ich entweder frühzeitig die Entscheidung treffen oder komplett darauf verzichten.

Ein weiteres Argument ist, dass diese Art des Suizids auch die potentiellen Passanten, Angehörigen oder Bahnfahrer vor traumatischen Erlebnissen schützt und tatsächlich gibt es sogar Hinweise darauf, dass die Familien und Freunde von Verstorbenen, die durch Sterbehilfe zu Tode gekommen sind besser mit ihrer Trauer umgehen können.

Und warum haben wir so eine andere Meinung, wenn es um Tiere geht? So kann man in der Zeitschrift Leben und Tod kann provokant formuliert finden:

Kaum hat der Tierarzt seine Diagnose verkündet, wird auch schon die Gnadenspritze aufgezogen, und die Familie versammelt sich schniefend um ihren süßen Fiffi, um ihn öhrchenkraulend auf seinem Weg in die Nichtexistenz zu begleiten. Ja, wer sich gegen diese Spritze entscheidet und das Tier lieber im heimischen Körbchen »natürlich« verrecken lässt, gilt inzwischen der Mehrheit im Lande als Tierquäler. Komischerweise aber sehen dieselben Leute das oft genau andersherum, wenn es sich beim leidenden Patienten um einen Menschen handelt. Ja, dieser kann sogar hundertmal seinen Wunsch, zu sterben, selber äußern und wird dennoch keinen Arzt finden, der ihm die finale Spritze setzt. Der Tod soll gefälligst ebenso »natürlich« über die Menschen kommen wie die Masern über Berlin.

Vielleicht zuletzt noch ein demokratisches Argument. Eine absolute Mehrheit der Deutschen, so ergab eine Umfrage um 2014 (67%) sich für die aktive Sterbehilfe aussprechen.

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl sagte einst: „Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht.“ Und hieran müssen auch wir uns messen. Wenn wir jemandem sagen, dass er sich doch umbringen kann oder dass wir ihm etwas hinlegen und dann aber den Raum verlassen müssen spricht das nicht für uns. Wir sollten da sein und, wenn wir wirklich sicher sind, dass es sich um den Willen des Patienten handelt, ihm die Hand halten, damit der bittere Satz von Orson Welles: wir sterben allein, ein bisschen weniger Wahr wird.

Why we should strive for immortality

According to the bible human lifespans should not exceed 120 years and while even today almost nobody reaches this..well…biblical age, this seems to have been a good estimate. In fact, while there have been quite a few people who lived to see 119 there is only one known person, Jeanne Calmet, born 1875, died 1997, who managed to breach this barrier, reaching an age of 122.

However, in the bible we can also read stories of Enoch, who allegedly died at the ripe age of 365 and his son Methuselah, who, depending on the interpretation lived to see his 720th or even 969th birthday.

Let’s move away from the fact that these numbers are symbolic in nature. What if humans could in fact live to be as old as Methuselah, what, if we could become practically immortal?

This is a question which will certainly become more important during the coming decades. Even now it is possible to prolong the healthy life of mice by up to 35% and just last year clinical studies commenced for Metformin, a diabetic medication, which seems to have the side effect of drastically reducing the occurrence of many age-related sicknesses.

And indeed, the goal to prolong human life is closely intertwined with the extermination of sicknesses. First, even if we could extend our lives indefinitely the fun-factor would be greatly decreased if this was accompanied by permanent sickness and decay. Second, the aging-process is an important factor for the occurrence of many diseases and as prevention is a better strategy than therapy, the elimination of aging should be one of the main goals of our medical apparatus. So, the prolongation of life will most likely involve the prevention of aging and thus lead to a form of limited immortality (limited in the sense that a truck crashing into you will probably still be bad news for your health).

And how would the human even look who lives to be 80, 100 or 120 years in perfect health and then drops dead?

This should also alleviate one of the main concerns people have when it comes to immortality, as of course we are talking about prolonged life in good health. Although, at least in the western world, we have experienced a significant increase in life expectancy during the last decades – for example, while a 60year old in the US could expect to live for another 14.8 years in 1901, this number went up to 23 years in 2009 – this additional time is seldom associated with good health. Indeed, sometimes appears like our modern medical system mostly prolonged the period of suffering. Nobody would sign up for an additional 100 years in the hospital, but I doubt that someone would object to that same period of time, if it could be spent in good health.

But is it even ethical to strive for a prolonged, potentially even indefinite life? Is it not egotistical if I never want to look death in the eye, ignoring the societal wellbeing?

To answer this question, I would like to present an argument made by the biomedical gerontologist Aubrey de Grey (although slightly modified): I do not want to develop Alzheimer and I do not want anybody else to develop Alzheimer. I also do not want that anybody to develop cancer or suffer a stroke or anything similar… I also do not want anybody to die, if he does not want to. As I believe that these wishes are shared by most people the individual wish becomes a societal good, so, in short, there is not dichotomy between the individual and the society.

However, there are more than humanistic reasons for defeating the aging process. In fact, it would also be a pretty good idea from an economic standpoint. Especially western societies suffer from an extreme superannuation of their populations. In Japan a quarter of the population is 65 or older which leads to significant economic problems, which could be counteracted by stopping the aging process. Additionally, the costs of healthcare could be lowered immensely, as there would be less research required into age-related sicknesses and the cost of illnesses increases dramatically with age. And not only on a human level, also from an economic perspective the yearly loss of knowledge and experience is nothing short of a catastrophe.

Every human should have the chance to unlock their full potential as this is the educational mandate that was given to us by so many great thinkers. From Meister Eckert to Comenius, Humboldt and Goethe we always find the same fundamental goal, which Goethe describes as follows: “the cultivation of my individual self, here as I am has […] been […] my wish and my purpose”.

How many people wish, at one point or another, to have chosen a different path but it simply is too late for a new apprenticeship, a new major, a new venture. A prolonged lifespan would afford them the time to fulfill their dreams, to become the best version of themselves and this would certainly be worthwhile on a personal, as well as on an economic level.

Maybe some people would even gain a greater respect for their own life. Maybe people would be less willing to sacrifice theirs for an ideology considering that the price would be eternity.

Currently 150.000 people die each day and as I see it, this is a humanitarian catastrophe of inconceivable proportions, we have just gotten used to it.

Of course, there are additional problems which could be caused by eternal life. Are we ready to deal with immortal dictators, work for centuries? What about the threat of overpopulation or societal stagnation?

I personally believe that none of these arguments is particularly persuasive.

The fact that work is seen as something negative by many people is in itself problem which should be solved independently of the duration of human lifespans. Of course, nobody wants to work a 40 hour job that he hates but in general people strive to be productive members of society (and are willing to work for it). So, it should be our goal to create jobs which do not contribute to the slow destruction of the (motivation of the) workers, no matter if one stays in that job for 10, 40 or 100 years.

Let’s turn to the overpopulation problem. There is one huge misconception that seems to be quite common when discussing this. When people think about population development they automatically assume that we are talking about exponential growth and indeed, if I have 4 children and each of them go on to have 4 children things go south fast. The good news is however, that if people don’t die, they tend to do that only once. This is why the effect, although noticeable, is not as large as would be expected. Also, overpopulation is a very relative term. I did the calculations for Germany and it turns out that for a hundred years, people in Germany could stop dying until they would reach the population density of the Netherlands. Also, it is worth noting that countries with higher life expectancies tend to produce fewer children per capita.

Then there is the problem of societal stagnation and why I believe that it is not a problem at all. First, I do not think that every new idea is superior to older ones and if they are, they will prevail, even if the people who supported the old ones, don’t die out. To turn to Germany once more, 84% of the people over 50 accept homosexuality, even though many of them were raised with very different ideals. Of course, it may be that social development slows down to some extent but is this really a bad thing? Shouldn’t we strive for quality, not quantity?

The scientific development however is not even in danger of slowing down. As a study of Science magazine shows, age is not a significant factor when it comes to the question when scientists produce their best results. In fact, they may write their magnus opus during any point of their career.

But what about the dictators? Well, they don’t tend to die of natural causes anyway.

Of course, maybe we will simply get bored after the first couple of hundred years. Well, this may be but then there is an obvious solution and to quote Brian Kennedy (altered slightly): if I had the choice between cancer with 75, Alzheimer with 80 and dead with 85 or bored at 150 I know what I would choose.

 

Sources:

Prolonged life for mice:

  • lifespanhttp://www.nature.com/nature/journal/v530/n7589/full/nature16932.html)

Metformin:

  • http://www.telegraph.co.uk/science/2016/03/12/worlds-first-anti-ageing-drug-could-see-humans-live-to-120/
  • https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02432287

Situation in Japan:

  • https://www.welt.de/finanzen/article13433881/Eine-alternde-Gesellschaft-schwaecht-die-Wirtschaft.html

Overpopulation:

  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/235/umfrage/anzahl-der-geburten-seit-1993
  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161831/umfrage/gegenueberstellung-von-geburten-und-todesfaellen-in-deutschland
  • http://www.laenderdaten.de/

Acceptance of homosexuality:

  • http://www.pewglobal.org/2013/06/04/the-global-divide-on-homosexuality/#gender-and-age-and-views-of-homosexuality

Science-Studiy:

  • http://science.sciencemag.org/content/354/6312/aaf5239

Quotes from Aubrey de Grey and Brian Kennedy

  • http://www.intelligencesquaredus.org/news/media-and-press/iq2us-press-releases/intelligence-squared-us-debates-lifespans-are-long-enough

 

Warum wir nach dem ewigen Leben streben sollten

Schon in der Bibel steht geschrieben, dass das menschliche Leben auf 120 Jahre begrenzt sein soll. Zugegebenermaßen erreicht auch heute kaum jemand dieses Alter, doch scheint es sich dabei um eine recht gute Schätzung gehandelt zu haben, denn, wenngleich es einige Personen gegeben hat, die das Alter von 119 erreicht haben, gibt es nur eine einzige bekannte Person diese Grenze jemals durchbrochen hat. Jeanne Calment, geboren 1875, gestorben 1997 und auch sie schaffte nur knapp den Sprung mit 122 Jahren.

Doch finden wir in der Bibel auch Menschen wie Enoch, der angeblich im reifen Alter von 365 Jahre starb und seinen Sohne Methusalem, der je nach Interpretation 720 oder sogar 969 Jahre alt geworden sein soll.

Gehen wir einmal davon weg, dass diese Zahlen symbolisch zu verstehen sind, was wäre, wenn Menschen tatsächlich dieses Alter erreichen könnten, was wäre, wenn wir praktisch unsterblich werden könnten?

Dies ist eine Frage, die in den kommenden Jahrzehnten sicherlich zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Schon jetzt ist es möglich das Leben von Mäusen um bis zu 35%, bei voller Gesundheit zu verlängern und gerade im letzten Jahr begannen die ersten klinischen Studien mit Metformin, einem Medikament gegen Diabetes, welches scheinbar als Nebenwirkung eine drastische Reduktion von vielen altersbedingten Krankheiten mit sich bringt.

Und tatsächlich ist das Ziel, das menschliche Leben zu verlängern untrennbar mit der Bezwingung von Krankheiten verbunden und dies in zweierlei Gestalt. Zum einen wäre auch ein hypothetisch unbegrenztes Leben wesentlich weniger attraktiv, wenn es mit permanenten Erkrankungen und Verfall verbunden wäre. Zum anderen handelt es sich bei dem Alterungsprozess um eine der Hauptursachen zahlloser Krankheiten und da Prävention eine bessere Strategie darstellt als Therapie, sollte die Bezwingung des Alterns ein Hauptziel der Medizin darstellen. Das heißt also, dass die Verlängerung des Lebens aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Unterbindung des Alterungsprozesses und somit mit einer zumindest potentiellen Unsterblichkeit einhergeht.

Und wie sollte auch der Mensch aussehen, der Kerngesund bis 80, 100, 120 lebt und dann tot umfällt?

Hiermit sollte auch eine der Hauptsorgen vieler Menschen in Bezug auf das sehr lange oder sogar ewige Leben zerstreut sein, denn natürlich geht es um das verlängerte Leben bei guter Gesundheit. Zwar haben wir schon in den letzten Jahrzehnten, zumindest in der westlichen Welt, einen signifikanten Anstieg der Lebenserwartung erlebt – so konnte ein 60 Jähriger im Deutschen Kaiserreich noch mit weiteren 12 Jahren Lebenszeit rechnen, während es im Jahr 2008 bereits 23 Jahre waren, doch werden diese zusätzlichen 11 Jahre selten mit Gesundheit in Verbindung gebracht. Vielmehr scheint es so, als ob die Medizin vor allem die Phase des Leidens verlängert hat und nicht die Phase des Lebens. Niemand dürfte die Idee attraktiv finden 100 Jahre länger im Krankenhaus liegen zu dürfen, aber gegen die Option diese zusätzliche Zeit bei bester Gesundheit verbringen zu können dürften wenige Menschen Einspruch erheben.

Doch ist es überhaupt ethisch nach einem längeren, oder sogar nach dem ewigen Leben zu streben? Ist es nicht der pure Egoismus der einen treibt, wenn man danach trachtet dem Tod nie ins Auge sehen zu müssen, das gesellschaftliche Wohl völlig vernachlässigend?

Hier möchte ich mich, wenngleich in veränderter Form, einem Argument des Bioinformatikers Aubrey de Grey anschließen. Ich möchte kein Alzheimer bekommen und ich möchte auch nicht, dass irgendjemand anderes Alzheimer bekommt. Ich möchte auch nicht, dass irgendjemand Krebs, Diabetes, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt bekommt und… ich möchte auch nicht, dass irgendein Mensch sterben muss, wenn er dies nicht wünscht. Davon ausgehend, dass dieser Wunsch von den hier Anwesenden und von den meisten Menschen geteilt wird, ist der individuelle Wunsch an dieser Stelle zugleich gesellschaftliches Streben. Es existiert also keine Dichotomie zwischen Individuum und Gesellschaft.

Das verlängerte Leben, verbunden mit dem Bezwingen des Alterungsprozesses und damit auch vieler Krankheiten ist also ein Gut, sowohl auf individueller, als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Es sind aber nicht nur humanistische Gründe, die für die Verlängerung des menschlichen Lebens sprechen. Auch wirtschaftlich wäre dies durchaus sinnvoll. Gerade die westlichen Gesellschaften kämpfen mit einer massiven Überalterung. In Japan ist fast jeder vierte Mensch über 65, mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen, die hierdurch beseitigt werden könnten. Außerdem würden die Kosten für das Gesundheitswesen drastisch nachlassen, zum einen, da weniger Forschung in altersbedingte Krankheiten fließen müsste und zum anderen, da auch die eigentlichen Krankheitskosten im Alter signifikant ansteigen (siehe Abbildung 1). Und nicht nur auf einer menschlichen, auch auf einer ökonomischen Ebene ist es furchtbar, wenn man daran denkt, wie viel Wissen und Erfahrung unserer Gesellschaft jedes Jahr verloren gehen und wie viele große Denker von uns scheiden.

Abbildung 1

Überhaupt würde der einzelne Mensch die Gelegenheit erhalten sich voll zu entfalten, denn dies ist der Bildungsauftrag, der uns von vielen Denkern mitgegeben wird. Von Meister Eckert, über Comenius und Humboldt bis Goethe finden wir immer wieder den Gedanken, dass wir unsere Potentiale voll ausschöpfen sollen…wir sind da um uns selbst, ganz wie wir da sind, auszubilden, wie Goethe in Wilhelm Meisters Lehrjahre, wenngleich in Ich-form, schreibt (mich selbst, ganz wie ich da bin auszubilden).

Wie viele Menschen wünschen sich im Verlauf ihres Lebens andere Wege eingeschlagen zu haben, doch es ist schlicht zu spät für eine neue Ausbildung, ein neues Studium, ein neues Wagnis. Durch eine verlängerte Lebenspanne würden Ihnen diese Zeit gegeben, Zeit zur besten Version ihrer selbst zu werden, und dies würde sich sicherlich sowohl auf der individuellen, als auch auf der gesellschaftlichen Ebene auszahlen.

Vielleicht mögen sogar einige Menschen hierdurch einen größeren Respekt vor ihrem eigenen Leben entwickeln. Vielleicht sind Menschen weniger bereit für eine Ideologie zu sterben, wenn der Preis dafür die Ewigkeit ist.

Derzeit sterben weltweit jeden Tag 150.000 Menschen und so wie ich dies sehe, handelt es sich dabei um eine humanitäre Katastrophe unfassbaren Ausmaßes…wir haben uns nur daran gewöhnt.

Natürlich gibt es auch noch weitere Probleme, die aus dem ewigen Leben erwachsen könnten. Sind wir bereit mit ewig-lebenden Diktatoren umzugehen, selbst über Jahrhunderte hinweg zu arbeiten? Was ist mit der drohenden Überbevölkerung oder einer möglichen gesellschaftlichen Stagnation?

Ich halte keines dieser Argumente für überzeugend.

Das Arbeit vielen Menschen als etwas Negatives gilt verweist eher auf ein Problem welches wir schon haben, als eines, welches auftauchen würde, wenn wir ewig leben würden. Natürlich kann ich verstehen, wenn ein Mensch keine Lust hat ewig 40 Stunden in der Woche einer erniedrigenden Arbeit nachzugehen, doch ist die gesellschaftliche Teilhabe etwas, wonach die meisten Menschen streben (und wofür die meisten auch bereit sind zu arbeiten). Somit liegt es an uns Arbeitsplätze zu schaffen, die keine langsame Vernichtung (der Motivation) des Arbeitnehmers bedeuten, unabhängig von unserer Lebenserwartung. Zu diesem Thema kann noch viel gesagt werden, doch verschieben wir das erstmal auf einen anderen Eintrag.

Auch die hierdurch drohende Überbevölkerung ist ein Problem welches leicht überschätzt wird. Das hängt damit zusammen, dass Menschen bei Bevölkerungsentwicklung direkt an exponentielles Wachstum denken. Natürlich, wenn ich 4 Kinder bekomme und diese bekommen jeweils wieder 4 Kinder gerät das ganze schnell außer Kontrolle, doch lautet die gute Nachricht: Menschen sterben nur einmal nicht. So ist es auch zu erklären, dass, auch wenn in Deutschland spontan niemand mehr sterben würde wir immer noch 100 Jahre brauchen würden um die aktuelle Bevölkerungsdichte der Niederlande zu erreichen (und von Bangladesch trennen uns sogar 377 Jahre). Außerdem tendieren Länder mit höherer Lebenserwartung dazu im Schnitt weniger Kinder pro Kopf zu produzieren (siehe Abbildung 2) ….und wenn man seinen Kinderwunsch auch noch mit 80 erfüllen kann, nachdem die akademische Karriere richtig angezogen hat… warum nicht.

 

Abbildung 2

Auch im Bereich gesellschaftlicher Stagnation würde ich mir wenig Sorgen machen. Erstens möchte ich behaupten, dass nicht jede neue Idee zwangsläufig besser ist, als das, was schon da war. Beispielsweise würde ich mir in der aktuellen politischen Situation wünschen, dass mehr Stimmen existieren würden, die uns erzählen könnten wie witzig ein großer Krieg wirklich ist. Auf der anderen Seite zeigen Umfragen, dass in Deutschland selbst ein großer Teil der über 50jährigen (84%) Homosexualität akzeptieren, obwohl das Credo ihrer Erziehung in vielen Fällen anders ausgesehen haben dürfte. Gute Ideen setzen sich durch, selbst wenn die Vertreter der alten Überzeugungen nicht aussterben. Natürlich kann es sein, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen hierdurch etwas verlangsamt wird, aber ist das wirklich etwas Schlechtes? Sollten wir nicht eher nach Qualität streben als nach Quantität?

Übrigens dürfte auch der wissenschaftliche Fortschritt nicht leiden. Wie eine Sciene-Studie aus dem Jahr 2016 belegt spielt das Alter bei der Produktivität von Wissenschaftlern nur eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich können die wichtigsten Paper eines Wissenschaftlers zu jedem Zeitpunkt in seiner Karriere entstehen.

Und was die Diktatoren anbelangt…die tendieren eh nicht dazu eines natürlichen Todes zu sterben.

Aber wer weiß, vielleicht wird uns schlicht langweilig nach den ersten hundert Jahren, aber zum einen gibt es in dieser Situation immer noch Auswege und zum anderen, wie schon Brian Kennedy (wenngleich etwas abgeändert) sagte, bei der Wahl zwischen Krebs mit 75, Alzheimer mit 80 und Tot mit 85 und gelangweilt mit 150, weiß ich was ich wählen würde.

 

Quellen:

Lebenserwartung von Mäusen:

  • lifespanhttp://www.nature.com/nature/journal/v530/n7589/full/nature16932.html)

Metformin:

  • http://www.telegraph.co.uk/science/2016/03/12/worlds-first-anti-ageing-drug-could-see-humans-live-to-120/
  • https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02432287

Situation in Japan:

  • https://www.welt.de/finanzen/article13433881/Eine-alternde-Gesellschaft-schwaecht-die-Wirtschaft.html

Überbevölkerung:

  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/235/umfrage/anzahl-der-geburten-seit-1993
  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161831/umfrage/gegenueberstellung-von-geburten-und-todesfaellen-in-deutschland
  • http://www.laenderdaten.de/

Tolleranz Homosexualität:

  • http://www.pewglobal.org/2013/06/04/the-global-divide-on-homosexuality/#gender-and-age-and-views-of-homosexuality

Science-Studie:

  • http://science.sciencemag.org/content/354/6312/aaf5239

 

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Eternal life, eternal death

Did you ever watch Star Trek? Even if the answer is no you probably have heard about the process of beaming, a method of transportation where one gets teleported almost instantly from one point to another. However, transportation or teleportation is actually quite the euphemism. What actually happens, according to Star Trek anyways, is that you are deconstructed on a molecular level only to be reassembled in a different place, using different particles. So, being killed and reborn in another place is actually a more accurate description of the process.
But wait, if I am reconstructed using different matter, will I even be the same person? The answer must be: Yes of course! As long as you are a material monist that is. A material monist is someone who believes that the only thing that exists, or at least exerts any kind of influence in our realm, is matter. Even our consciousness is nothing more than a byproduct of complex neurological interactions. So, if you copy a person, right down to his smallest parts (whatever they may be) one should get identical results, including the consciousness.
The technology of beaming is, however, far from perfect. For example, at one point the main character of the original Series, Captain Kirk got split into two personalities, one having all of his aggressive qualities and the other being extremely gentle. Even complete duplications have occurred and this is where things get interesting.
Let’s say we are on a starship and have just reached a new planet. Scanners reveal no lifeforms but massive structures that prove the existence of an advanced civilization. We beam down to investigate. Unbeknownst to us, however, the inhabitants are not gone, but were advanced enough to be able to hide from our scanners.
They are not only advanced, however, but also extremely cautious and want to know more about us, before they would consider any kind of contact. So, naturally, they want to study us and thus divert the different people who beam down to the planet into different, white, empty, identical (down to the molecular level) rooms so that they can conduct psychological experiments on us. In fact, they go one step further and duplicate every member of the awayteam, making them rematerialize in two different, identical rooms, so that they can test how the same person reacts to different impulses.
To help you visualize this I have not shied away from any troubles and created this elaborate graphic:
Yous
So… who would you be? “You A” or “You B”? Given that the rooms and the Yous are physically indistinguishable…
“Liar!” You might interrupt me rudely … “the rooms and the Yous…or Mes or whatever are spatially separated, so they are in fact not identical.” This is true of course but wouldn’t it be funny if that actually mattered (pun intended)? This would mean that who I was would depend on my geographic location and that would mean that beaming would in fact kill me, even though I am reconstructed perfectly, simply because I would not be where I used to be. Going on step further, walking through a room would likely kill me, or at least my current consciousness (a point to which we will get back to).
So, let’s accept for a moment that in all the important senses the Rooms and the Yous are identical. If this was so, then the solution would be simple: You are both Yous. And this is something I might actually accept but what would happen if the rooms became differentiated. A secret door opens in each room, revealing a corridor. One leading to the left (“Room A”) and the other leading to the right (“Room B”). Which one would you see?
Let’s take a look at an example that isn’t quite as SciFi. There are people living in our world who are planning to one day transfer their consciousness into a computer to continue on their lives for as long as they want. Personally, I have always wondered how they think how this would work. I would die, you would press a button and BAM…I am back… or at least the version of me which I last saved. But if I turned the thing on during my lifetime I would not live twice, there simply would be another thing that acts like me. If I went to sleep and somebody turned on the computer I would not become the computer and I would not have magically gained all its experiences during my sleep and neither would it experience my dreams. I would be asleep, and it would possibly have a nice chat with a friend of mine. The same goes for my death. If I die and you turn on the Computer I would still be dead. You will have somebody to interact with who behaves just like me and it may even have its own consciousness but it will not have mine. I will be dead. So in summary, for everyone whose goal is self-preservation I do not think that I can recommend this method.
I presume you know where I am going with this. If we accept that we are merely biological beings with a consciousness that stems from our biology these scenarios would be extremely difficult to explain. I cannot possibly be both of the people who were beamed down and I cannot be both the computer and me. So, the only solution is that there is something beyond the material that makes us, well…us and so I am happy to announce that I have proven once and for all that each and every one of you has a soul – an immaterial thing that is truly unique (cannot be copied) and is responsible for your consciousness – or at least I would be if there wasn’t one major flaw to my line of reasoning.
During this argument I have simply presupposed that personal consistency is a thing. Although our bodies change over the years and so do our thoughts and emotions, we still remain the same person to some extent. There is a nice little saying: I have had this hammer for 17 years. I replaced the head twice and the shaft five times.
But is it really the same hammer? And if we think back to the time when we were 5 years old, were we really the same person as we are today? Did we even have the same consciousness? Are those not merely memories of someone else that happened to live in our heads at the time?
Let’s say that our consciousness is nothing more than a byproduct of neuronal activity. This means that a very specific brain state creates a very specific corresponding consciousness but only for that moment. If I had just created you from scratch, with all of your brain architecture in place, with all the neurons firing just like they are now, then you would believe that you have lived a life, your life to be specific, up to this point even though in fact you weren’t here a few seconds ago.
We (as in our consciousness) exist only in the very moment that our neurons fire in that very specific way. After that we are gone just to be replaced in an instant by a new consciousness. If this were true, we would in fact die multiple times every second. That being said there is of course some consistency. Our biology follows certain rules and so there is a reason why a certain neuronal state follows another. So, every new incarnation of us will continue the actions (or even thoughts) of the former one without even noticing that something is wrong.
The good news is that I can safely beam down from my starship. It doesn’t even matter if I get split in two. I will be dead but I would be just as much if I had stayed on board. I die every moment no matter what I do, just to be replaced by an “imposter”, who even has the nerve to truly believe that he is me. And so, if our Usses would meet on that planet, they both would be convinced to be the real deal and they would be right and very much wrong at the same time.
So death is nothing to be afraid of, as we are already experiencing it constantly. Our biology just doesn’t notice. During the time it took me to write this article I have been reincarnated countless numbers of times as have you, while reading it. A whole number of Yous have spent their entire existence looking at a few letters a dead man typed.
I have to admit… I find this idea rather depressing so I think I will just decide to believe in a soul. And if I am wrong I will not have to live with my mistake for too long anyways.

Edit: as I was asked a couple of times… I like the idea of the soul being some kind of alien lifeform, which is attracted to material constructs of certain complexities and latches onto them. They interact with their host, while leeching their experiences, forming a symbiotic (or maybe parasitic) relationship. Of course, this does not say anything about their lifespan or about how much of one host remains with the soul but it would at least be an interesting option.